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Hrvatska

Dienstag, April 06th, 2010 | Author:

Ich spreche nun ein paar Brocken kroatisch (ich kann zum Beispiel sagen dass ich gerne Fahrradflickzeug hätte oder dass meien letzte Tetanusimpfung zwanzig Jahre her ist…), war endlich mal in anderen Ländern Europas als in Holland und Belgien (die nicht zählen, weil man sich sehr viel Mühe geben müsste um diese Länder NICHT zu betreten wenn man im Dreiländereck wohnt), nämlich auf österreichischen und slowenischen Autobahnen und ich habe die Alpen gesehen.

Als Ergebnis dieser Reise preise ich die kulinarische Missionierung durch die Italiener sowie die Besetzung durch Frankreich und die Einführung von Gemüse in Deuschland das nicht Kohl ist. Es ist schwer sich vorzustellen was Menschen in Kroatien den ganzen Tag so essen. Gemüse gehört jedenfalls nicht dazu. Überhaupt hat man es in Kroatien schwer wenn man 1) sich morgens nicht von Schinken und Mayonaise-Salat ernähren kann, 2) als Mittzwanzigerin unverheiratet und nicht schwanger ist, 3) keinen Kaffee trinkt, 4) nicht katholisch ist

Dafür sind die Kroaten 1) äußerst gastfreundlich, 2) haben durchaus guten Wein, 3) viele Konsonanten, die sie auf wunderbare Weise und völlig ohne Hilfe von Vokalen so zusammensetzen, dass es zärtlich wie eine Kaffeemaschine am Morgen klingt, 4) große Hochzeitsfeste und 4) eine schönes Land mit sauberem Wasser und abwechslungsreicher Flora und Fauna mit Wald und Bergen und Meer.

Das Thema Fussball behandelt man besser sensibel (wenns um runde Dinger geht kennt das männliche Geschlecht oft keine Freunde mehr…) und da ich keine Ahnung davon habe schreibe ich auch nicht weiter darüber… Sretan Uskrs.

Category: kath goes australia! | 3 Comments

Dream dream dream

Montag, Oktober 19th, 2009 | Author:

“I could make you mine,

taste your lips of wine

every time, night or day

the only trouble is (jewis!),

I’m dreaming my life away…”

Drei Tage Weinladen. Drei Nächte lang Träume voller Weinflaschen, Gläser und roter Flüssigkeit. Morgens um zehn schon den Geschmack von Sekt auf der Zunge, um zu prüfen welcher frischer und besser zur Verkostung geeignet ist. Käse der nach Gülle schmeckt und Käse der nach Urlaub in Frankreich schmeckt. Guter Wein, gutes Geld und gutes Gefühl – bis auf die Träume, die wirr und quälend sind. Ich renne und renne, ohne vorwärts zu kommen, der Atem und die Kraft gehen mir aus, ich bin verwirrt und durstig. Auf meiner Zunge nur der finstere, blutige, trockene Geschmack von Wein.

Ich könnte eine Ausbildung in dem Laden machen, die ich nicht brauche und die mich für zwei Jahre verpflichten würde. Aber dann wäre ich erst mal sicher. Oder einfach das Semester irgendwie rumkriegen, mit schöner Arbeit und ein paar nutzlosen Scheinen, orientieren, einen Schritt zurückgehen um Anlauf zu nehmen für etwas Neues, das mich wegbringt von den Medien und Computern und Ausbeutern und brotlosen Geisteswissenschaften. Denn ich brauche Brot. Brot und Wein.

Category: Fast Wichtiges, Job, UNI (nteressant), wies so geht | Leave a Comment

Lebenslauflüge

Montag, Oktober 05th, 2009 | Author:

Wir haben neulich das erste Mal einen chinesischen Lieferservice aus der Umgebung wahrgenommen, und wollten den Abend in tiefer Entspannung mit glutamatverzückten Geschmacksnerven vor einem spannenden, nervenzerfetzenden Film verbringen. Das verhältnismäßig teure Essen schmeckte – o-ton Io – wie eingeschlafene Füße, der Film war genauso mittelmäßig. Das Honiggebäck vom Türken als Nachspeise konnte zumindest den Restabend dann noch retten…

Gestern beschlossen wir es richtig zu machen. Also haben wir selbstgewählten Wein mit feinem Sushi kombiniert, unseren Kamin angemacht und uns mit dem Essen auf ein paar Schaffelle davor gefläzt… jetzt riecht unsere Wohnung zwar nach Lagerfeuer, aber das ist es in jedem Fall wert!

Da wir chinamäßig jetzt ja etwas enttäuscht wurden sind wir quasi gezwungen auf Sushi auszuweichen, was etwas teurer ist. Damit das finanziell weiterhin drin bleibt suche ich mir nun einen neuen Nebenjob, heute habe ich bereits vier Bewerbungen rausgehauen. Problematisch ist dabei weniger das Anschreiben als vielmehr der Lebenslauf.

Mein Lebenslauf umfasst in seiner vollen Gründlichkeit mit allen Auszeichnungen, Qualifikationen, Joberfahrungen und so fort nämlich gute zwei bis drei Seiten. Natürlich lässt sich vieles einfach rauskürzen, aber man kann sich auch nicht mit der gleichen Formulierung wie für einen Masterstudiengang als Kassiererin bewerben. Ist es eine Lüge wenn man die Praktika im Medienbereich und Jobs als Produktionsassistenz weglässt und stattdessen die zweimonatigen Sommerjobs und das Jahr bei McDonalds als Arbeitserfahrung betont? Ist es eine Lüge wenn man aus zwei Monaten drei macht weil es einem auch so lange vorkam? Oder wenn man den Schulwechsel nach dem ersten Jahr weglässt weil er den Lebenslauf nur unübersichtlicher machen würde? Ist ein Lebenslauf nicht sowieso eine Riesenlüge wenn man einfach Dinge so drehen kann wie sie gerade passen?

Ich weiss es nicht, aber wahrscheinlich ist es (wie in vielen Fällen) einfacher als die reine Wahrheit. Außerdem bin ich geübt darin Dinge zu verdrehen, ich kann nämlich sehr schlecht lügen.

Category: Die ersten Tage in God-City, Essen, Job | 2 Comments