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Zen

Mittwoch, Juli 27th, 2011 | Author:

Wenn ich eine Religion oder Ähnliches ausüben würde, dann wäre das wohl Zen-Buddhismus, aus den naheliegenden Gründen: Wenig dogmatische Regeln, wirksam gegen Stress und die egomanen Tendenzen unserer Gesellschaft, naturnahes Weltbild. In meiner schönen Stadt gibt es sogar einen Verein, in dem man Zen-Buddhismus lernen und praktizieren kann. Leider konnte ich mich noch nicht dazu durchringen, an einem Montag Abend dort hinüber zu gehen und mich 3 x 25 Minuten bewegungslos irgendwo hinzusetzen, dazwischen Tee zu trinken und im Kreis zu laufen. Das tut nämlich erstens weh (und ich spreche aus Erfahrung) und ist äußerst anstrengend, wenn auch fraglos von extraordinärer Wirksamkeit.

Dabei hilft nicht, dass der Verein quasi direkt vor meiner Haustür ist, weil ich jedes Mal, wenn ich daran vorbeigehe, daran erinnert werde dass ich es noch nicht geschafft habe mich mal zu dieser elementaren Erfahrung zu überwinden, obwohl ich es sicher mal nötig hätte. Gestern habe ich das erste Mal Menschen vor der Tür dort warten sehen. Zwei Männer mittleren Alters, mit Regenschirmen in der Hand, im lockeren Gespräch. Ich legte ein heiteres Lächeln auf, um zu beweisen, dass ich auch ohne montägliche Sitzrunden im Geiste dazu gehöre und ja, möglicherweise auch schon aus eigener Kraft den Zustand heiterer Ruhe erreicht habe. Um meine innere Gelassenheit und mein Einssein mit der Welt zu demonstrieren hob ich mein Gesicht sanft lächelnd gen Himmel in den Regen. In diesem Moment stürzte ein brombeergroßer Regentropfen aus Kilometerhöhe direkt in mein linkes Auge, das ich daraufhin panisch zusammenkniff, dabei mit einer ungelenk schleudernden Bewegung meines Oberkörpers den Schutz meines Gesichtes veranlassend, um dann mit drei irritierten Hüpfern um die Ecke zu verschwinden, während die Zen-Männer mir unter ihren Regenschirmen stehend verwirrt nachsahen.

Vielleicht bin ich noch nicht bereit für Zen.

Category: Fast Wichtiges, Weisheiten aus dem Löffel | Leave a Comment

Hrvatska

Dienstag, April 06th, 2010 | Author:

Ich spreche nun ein paar Brocken kroatisch (ich kann zum Beispiel sagen dass ich gerne Fahrradflickzeug hätte oder dass meien letzte Tetanusimpfung zwanzig Jahre her ist…), war endlich mal in anderen Ländern Europas als in Holland und Belgien (die nicht zählen, weil man sich sehr viel Mühe geben müsste um diese Länder NICHT zu betreten wenn man im Dreiländereck wohnt), nämlich auf österreichischen und slowenischen Autobahnen und ich habe die Alpen gesehen.

Als Ergebnis dieser Reise preise ich die kulinarische Missionierung durch die Italiener sowie die Besetzung durch Frankreich und die Einführung von Gemüse in Deuschland das nicht Kohl ist. Es ist schwer sich vorzustellen was Menschen in Kroatien den ganzen Tag so essen. Gemüse gehört jedenfalls nicht dazu. Überhaupt hat man es in Kroatien schwer wenn man 1) sich morgens nicht von Schinken und Mayonaise-Salat ernähren kann, 2) als Mittzwanzigerin unverheiratet und nicht schwanger ist, 3) keinen Kaffee trinkt, 4) nicht katholisch ist

Dafür sind die Kroaten 1) äußerst gastfreundlich, 2) haben durchaus guten Wein, 3) viele Konsonanten, die sie auf wunderbare Weise und völlig ohne Hilfe von Vokalen so zusammensetzen, dass es zärtlich wie eine Kaffeemaschine am Morgen klingt, 4) große Hochzeitsfeste und 4) eine schönes Land mit sauberem Wasser und abwechslungsreicher Flora und Fauna mit Wald und Bergen und Meer.

Das Thema Fussball behandelt man besser sensibel (wenns um runde Dinger geht kennt das männliche Geschlecht oft keine Freunde mehr…) und da ich keine Ahnung davon habe schreibe ich auch nicht weiter darüber… Sretan Uskrs.

Category: kath goes australia! | 3 Comments