Darwin
Freitag, Oktober 03rd, 2008 | Author: admin
Darwin ist eine Backpackerstadt. Hier gibt es wenig ausser einer Hauptstrasse mit ein paar unterkuehlten Discos und Bars die vom Ambiente her schwer an Arenal, Mallorca erinnern. Die Temperatur betraegt laut Wetterbericht gerade (um 21 Uhr) 29.3, gefuehlte 31.7 Grad Celsius bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 61%. Dazu moechte ich bemerken dass die Sonne bereits vor drei Stunden untergegangen ist und es draussen stockdunkel ist.
Wenn Darwin etwas zu bieten hat dann sind das grandiose Sonnenuntergaenge. Selbige dauern zwar kaum laenger als drei Minuten, sind aber dafuer umso schillernder. Es gibt kilometerlange weisse Sandstraende mit wunderschoenen dunklen Steinduenen und tuerkisblauem Wasser dass in sanften Wellen einladend unter die Palmen schwappt. Allerdings sind diese Straende – wie der ganze Rest der Ortschaft – tagsueber menschenleer. Koennte an den Krokodilen und den toedlichen Quallen liegen die es hier gibt. Um einfach nur den Ausblick zu geniessen ist es tagsueber zu heiss und am Strand gibt es kaum Schatten. Aus diesem Grund haben Rica und ich den Tag heute am Lake Alexander verbracht. Lake Alexander ist eine grosse salzige, lauwarme Pfuetze mit etwa soviel Charme wie das Rheinufer, aber dafuer kann man in dieser Pfuetze unbesorgt umherplanschen
Wir waren sehr tapfer und sind trotz der Hitze (gefuehlte 40 Grad in der Sonne) mit geliehenen Fahrraedern umhergefahren. Die Ortschaft (ich wage es nicht Stadt zu nennen) ist tagsueber wirklich seltsam. Die Weissen ziehen sich in ihre klimatisierten Behausungen und Restaurants zuerueck. Man sieht hier viele Aboriginals, die in Gruppen unter Baeumen in Parks oder am leeren Strand sitzend trinken und rauchen, drumherum liegt Muell. Oder man sieht sie barfuss mit ihren unendlich duennen Knoecheln und grossen, glasigen Augen durch den Supermarkt oder die Stadt schlurfen. Dann bleiben sie manchmal vor einem stehen und heben die Hand an den Mund um einen nach einer Zigarette zu fragen. Es ist als wuerden Zombies Darwin bevoelkern, von den Weissen ignoeriert. Es ist ein bisschen traurig.
Dafuer gehoert der groesste Teil des Kakadu Nationalparks, der ca 20.000 qkm gross ist immer noch den Aboriginals, ebenso wie Arnhem-Land, dessen heilige Orte fuer Weisse absolut verboten sind. Dort sind die Communities auch noch halbwegs intakt und in Kontakt mit ihrer kulturellen Tradition. Von meiner dreitaegigen Kakadu-Tour aber mehr sobald ich Fotos hochladen kann…
Gerade habe ich ein bisschen Lagerkoller und waere gerne wieder in Sydney. Man kann hier wegen der Hitze nicht viel machen, aber wir haben uns vorgenommen die restliche Woche noch so gut wie moeglich zu nutzen… hier gibt es grossartige “Sunset-markets” am Strand, wo man dann auch Oppossum, Krokodil und andere seltsame Dinge probieren kann und wo es wundervolle Klamotten gibt.
Ein anderes Beispiel ist der riesige Uran-Tagebau “Ranger-Mine” in Australien (Die Mine ist vom Kakadu-Nationalpark umgeben.): Seit 1980 wird dort Uran oberirdisch abgebaut und der anfallende radioaktive Müll wird in so genannten “Abfall-Seen” gelagert. Die Betreiber unterschätzten allerdings die Menge des jährlich fallenden Regens und sie überschätzten die Menge des verdunstenden Wassers aus den Abfall-Seen. Dadurch sammelte sich auf dem Betriebsgelände immer mehr radioaktiv belastetes Wasser und der Abfall-See wurde größer als 6 km². In einer regenreichen Saison erwirkte der Betreiber die Sondererlaubnis, kontaminiertes Wasser in umgebende Gewässer abzuleiten. Im Normalbetrieb wird das radioaktive Wasser dazu genutzt, die staubigen Zufahrtsstraßen zu bewässern.
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