Bürokratie Hurray!
Dienstag, Juli 07th, 2009 | Author: admin
Es geht ja nichts über ein wenig unvernünftige Bürokratie. Meine Bewerbung für den effizienten und marktorientierten Studiengang in Pupsheim wurde abgelehnt – mit der Begründung ich habe zu wenige Creditpunkte (die Punkte die man für jede Arbeit und jeden Kurs bekommt und die zeigen wie viel man gearbeitet hat und ob man seinen Bachelor verdient hat). Angesäuert stellte ich fest, dass man sich nicht mal die Mühe gemacht hatte meine Unterlagen genau zu lesen, geschweige denn die Empfehlungsbriefe zu lesen wegen denen ich meine Professoren wochenlang belästigt habe.
Ich schickte einen freundlichen Hinweis per Mail, dass ich gerade erst meine Bachelorarbeit abgegeben habe, mit einem Brief meines Direktors nachgewiesenermaßen zu den besten 3 Prozent meines Jahrgangs gehöre und meine zukünftige Graduation gerne noch mal bestätigen lassen könnte. Nur zwei Stunden später forderte man mich auf, mit der Bestätigung kommenden Freitag zu einem Auswahlgespräch um 10.00 Uhr in Büro xy zu kommen. Ohne wenn und aber, unverschiebbar.
Soviel Effizienz und Marktorientierung war mir dann doch etwas zuwider, also entschied ich mich stattdessen für den Studiengang in God-City: “Kunst-und Designwissenschaften” in Kombination mit eigeninitiativen Fernkursen in Unternehmensführung und Marketing.
Erst dann informierte ich mich über das Eischreibungsverfahren. Merket auf:
1. Man fährt innerhalb der Einschreibungsfrist nach God City und geht zu einer Maschine, dort zieht man sich einen Bon. (Dies ist tatsächlich absolut unerlässlich um sich einzuschreiben)
2. Auf dem Bon steht eine Nummer, mit dem Bon geht man zu einem Zettel der dort irgendwo an einer Tür hängt. Auf dem Zettel kann man dann anhand der Nummer ablesen an welchem Tag man sich einschreiben kann!
Alternative: Man kann einen frankierten Rückumschlag ans Einschreibungsamt schicken und bekommt den Bon postalisch zugesandt. Große Frage: Muss man dann trotzdem selber am Zettel ablesen wann man sich dementsprechend einschreiben darf?
3. Man fährt an entsprechendem Tag mit all seinen Unterlagen noch einmal nach God-City um sich einzuschreiben. Allerdings ist zu beachten dass man keinerlei Unterlagen nachreichen darf. Also wie beim Auto anmelden: Irgend eine Kleinigkeit vergessen und man wird weggeschickt und darf sich einen neuen Bon holen, in der Hoffnung dass man beim nächsten Mal all den Unsinn hat den die haben wollen.
Manchmal frage ich mich wozu unsere ganze moderne Technologie überhaupt gut ist. Überall anders geht sowas online. Ich versuche das nun als eine Art Ausbildung in Bürokratie zu sehen. Wenn ich es schaffe, mich einzuschreiben, habe ich meinen Master schon so gut wie verdient, und was einen nicht umbringt härtet ab…
Einen Antrag auf nen Antrag auf nen Antragsformular – sang schon Reinhard Mey vor jahrzehnten… Erinnert mich an Asterix & Kleopatra oder wars Asterix bei den Römern?
Also es ändert sich nix trotz Onlinetechnologie…..
Gruß von der Insel ;-D
Herzlich Willkommen im Leben, wo man durch die ganzen Regelungen gar nicht mehr durchblickt. Erinnert mich an meinen ersten Arbeitsamt-Kontakt