Home

Archive » Februar, 2009 «

Stresstypen

Samstag, Februar 21st, 2009 | Author:

Vorgestern habe ich mich über Stresstypen aufklären lassen. Es gibt Typ A, Typ B und Typ C.

Typ A ist der Adrenalin-Typ, der, wenn er Stressoren hat, zum HB-Männchen wird und völlig durchdreht. Auffällige Symptome können wie bei meiner Schwester Hysterie und Jähzorn sein, bei meinem Kumpel Pit Redeschwälle und hektisches Gestikulieren und bei einer Freundin Berichten zufolge sogar exzessives Nähen mit Kontrollverlust!

Typ C ist der Cortisol-Typ, der auf Stressoren mit Lähmung und Erschöpfung reagiert. Dazu gehört zum Beispiel Bleiläuschen, die nach der Arbeit ihren Arsch nicht mehr hochkriegt, und ich, die ständig jammert wie viel sie zu tun hat, was sie alles lieber tun würde wenn sie nicht so viel zu tun hätte und dann wie ein geprügelter Hund unter einer Dunstglocke zu Hause rumsitzt und kaum etwas tut. Jetzt kann sich ein A-Typ natürlich Entspannungstechniken antrainieren, aber als C-Typ müsste man sich ja erst mal aufraffen irgendeine Technik anzuwenden, was aufgrund der vorherrschenden Disposition quasi unmöglich ist.

Edit:

Typ B dagegen gibt es im Grunde nicht, das sind Menschen die auf Stressoren immer ausgeglichen und balanciert reagieren… Jedenfalls kann ich es mir schwer vorstellen, aber vielleicht bin ich auch nur pessimistisch.

Category: Fast Wichtiges, UNI (nteressant), wies so geht | 4 Comments

Neue Kreide braucht das Land

Mittwoch, Februar 18th, 2009 | Author:

Ich kann nicht malen was ich will, habe ich festgestellt. Bilder die ich mir in meinem Kopf ausdenke sehen auf Papier aus wie ein Jeder kann Malen Bild von einem unbegabten Achtklässler ausgefüllt. Erst wenn ich mein Hirn völlig abschalte und das Handwerk von der Intuition leiten lasse, kommen interessante Bilder dabei raus.

Kreide ist ein sehr intuitives Medium, deswegen mag ich es. Mein Freund, der mir gegenüber Vorurteile hat, würde bestimmt sagen dass ich nur gerne mit Kreide male weil man sich dabei so toll beschmieren kann, und vermutlich einen Kollaps kriegen wenn er meine Tastatur sehen könnte… Tatsächlich male ich aber auch gerne mit Tinte, was ein intuitives Medium ist, mit dem man aber nicht herumschmieren kann, bzw. nicht ohne länger sichtbare Folgen… Wobei ich mich beim Thema herumschmieren gerne an das kleine Happening erinnnere dass meine künstlerisch studierte Freundin K. und ich veranstaltet haben, wobei wir mein schwarzes Ledersofa und unsere nackten Ärsche mit Acrylfarbe getunkt haben und uns dann auf ein grosses, schwarzgemaltes Papier gesetzt haben. Das Ganze sieht jetzt aus wie eine dunkle Schmetterlingswiese und könnte ohne weiteres in einem Museum für moderne Kunst ausgestellt werden. Das Sofa steht im Keller.

Das ist hier ist übrigens K. mit ihrem Freund. Tinte und Holzmalstifte… Ich darf dabei betonen dass die beiden natürlich nur so gut aussehen weil ich sie vorher fotografisch in Szene gesetzt habe… ;-)

Category: kath goes australia! | 2 Comments

Spam und Socken

Donnerstag, Februar 12th, 2009 | Author:

Ich muss doch wirklich mal was gegen den ganzen Spam tun…und wenn wir schon beim Thema sind: Gibt es auf der Welt etwas Lästigeres als Socken aufhängen? Bitte, es ist doch wirklich fürchterlich, dieses elende Gefriemel mit dieses kalten, feuchten Dingern, die man einzeln aus der Waschmaschine oder vom Boden pflücken muss und die nach dem Aufhängen eh wieder runterfallen, besonders wenn man zur Abwechslung mal ein anderes Teil aufhängen möchte!

Category: kath goes australia! | Leave a Comment

Die liebe Verwandtschaft

Donnerstag, Februar 12th, 2009 | Author:

Wie heisst es so schön? Lieber Ratten im Keller als Verwandte im Haus… Meine quitschfidele Grossmutter, deren Fitnessgrad noch den meiner Mutter um Längen schlägt, feierte dieses Wochenend ihren 80sten Geburtstag – Verwandschaft hoch drei. Dies war zugleich die ideale Gelegenheit für mich, meiner australischen Freundin N., die jetzt ein halbes Jahr Austausch an meiner Uni macht, die deutsche Kultur ein wenig näher zu bringen. N. bescheinigte meiner Grossmutter, die fitteste und süßeste 80jährige im ganzen Universum zu sein und den Deutschen im Allgemeinen – auf der Basis grober Verallgemeinerung – einen herzlich-jovialen Humor. Damit wäre dieses Vorurteil doch schon mal erledigt.

Wenn man Verwandte trifft, muss man immer auch darauf vorbereitet sein allen zu erklären wie toll es in Australien ist, wie fleissig man gerade studiert, was man sonst alles Tolles macht, was der Freund denn Tolles macht und was man später mal werden möchte. Meine Grosstanten bescheinigten meinem Freund eine italienische Ausstrahlung und mir jeweils einen Geldschein, und mein Grossonkel fragte mich, was man mit meinem Studium denn machen könne, woraufhin er sich voll deutsch-jovialen Humors selbst die Antwort gab, dass man damit wohl zum Arbeitsamt gehen könne. Das ist besonders witzig weil er selbst Karriere beim Arbeitsamt gemacht hat. Meine Grosstante, die selbst Grundschullehrerin war, vermutete freundlich, dass ich ja bestimmt immer noch Lehrerin werden könne.

Irgendwann erzählte ich nur noch, dass ich Intendantin vom WDR werde oder mein eigenes Marketing-Unternehmen gründe. Ich fand das klingt angemessen grossspurig, nachdem meine Vorschläge Tättowiererin oder Busfahrerin zu werden seltsame Blicke geerntet hatten. Dass ich insgeheim an einer Sänger- und Schauspielerkarriere arbeite muss ja keiner wissen.

Category: Fast Wichtiges, Home sweet Home | 4 Comments

Du bist doch krank!

Donnerstag, Februar 05th, 2009 | Author:

Schon damals, in der Schule, hat einer meiner Mitschüler dem neuen Austausch-Amerikaner erklärt, dass dieser sich besser nicht mit mir abgeben sollte, denn ich wäre nämlich krank.

Ich sehe das auch so, gerade jetzt, wo es so akut ist.

Trotzdem denke ich, dass man die zwei drei Erkältungsgrippen im Jahr  nicht einfach so verallgemeinern darf, vor allen Dingen wenn man kein Arzt ist.

Zum Glück war der gutaussehende Austausch-Amerikaner zum Schrecken aller verknallten Mädels und coolen Jungs stockschwul und bald ein guter Kumpel von mir. Nützen tut das allerdings nichts wenn der sich seit Ewigkeiten nicht mehr meldet und man acht Stunden lang darauf wartet dass die Heizung sich von 12 Grad auf 19 Grad hocharbeitet, und selbst ein Körnerkissen, eine Wärmflasche und eine Wärmekompresse einen nicht mehr retten können.

Lieber Thomas aus Randerath, du hattest schon damals völlig recht, auch wenn ich nicht weiss woher du diese Informationen hattest (der Datenschutz in der Medizin ist übrigens auch ein Thema dem sich Wissenschaftler heute dringender denn je stellen müssen, und den auch Geisteswissenschaftler wie ich aufs Tablett bringen müssen! Mein neuer Kurs in der Uni heisst übrigens “Brainspotting” und beschäftigt sich mit den ethischen, sozialen und wissenschaftlichen Implikationen der neuen Möglichkeiten in Medizin, Technologie und Hirnforschung…toll! :-) ) jedenfalls ist deine Diagnose heute wahrer denn je:

Ich bin krank.

Im Grunde meines Herzens bin ich ja nicht nur Künstlerin, sondern auch Wissenschaftlerin (das hat wohl was damit zu tun dass meine Mutter zwar sehr musisch veranlagt, mein Vater hingegen ein rational versierter Oberhoschi bei der Bundeswehr ist), was dazu führt dass ich anderen Wissenschaftlern, z.B. Frisören und Ärzten, grundsätzlich nicht traue und mir lieber das nötige Fachwissen selbst aneigne.

Leider macht einen das nur paranoid, und man ist den ganzen Tag damit beschäftigt Nasenspülungen zu machen, mit Salzwasser zu gurgeln, Hühnersuppen zu kochen, Tee zu trinken und zu pinkeln, Eukalyptusinhalationen zu machen, darauf zu achten welche Gliedmaßen kalt und welche warm sein müssen, dass die Durchblutung stimmt und sich nirgendwo in den Atemwegen Infektionsherde bilden, was man an Farbe und Konsistenz des Schleims überprüft, ausgesuchte Kräuterchen und Mittelchen zur Unterstützung zu sich zu nehmen und zu schweigen um die Stimme zu schonen, währenddessen man alle Einladungen zu Parties, Teestunden, Sausen und zum Quatschen ablehnen muss. Es tut mir leid, ich hör schon auf…

Ich hab übrigens eine neue Diät! Auch wenn ich noch nie eine gemacht habe, denke ich dass diese es wert ist. Auf jeden Fall halte ich sie für sehr vielversprechend: Ich esse nur noch dreimal am Tag und nur noch einmal warm… :-)

Category: Essen, UNI (nteressant), wies so geht | 3 Comments

Abgelehnt

Montag, Februar 02nd, 2009 | Author:

Ich habe es getan! Zum Teufel mit Ruhm und Anerkennung! Ich habe einen zusätzlichen Kurs, mit dem ich meine Bachelorarbeit hätte ersetzen können und den ich der Ehre zu den besten 20 % der Studenten unserer Fakultät zu gehören verdanke, abgelehnt! Grund: Faulheit und Desinteresse! Ich bin ja so stolz auf mich, und werde von nun an jeden Mittwoch Morgen voller Dankbarkeit darüber beginnen, dass ich nicht 50 km zur Uni fahren muss um mir zwei Stunden lang kulturwissenschaftliches Gesülze über Städte anzuhören und dann auch noch stundenlang darüber zu lesen und zu schreiben…  Vielleicht könnte ich Mittwoch Morgens Gesangsstunden nehmen? Holladitiriliiiiii!

Category: Fast Wichtiges, UNI (nteressant) | One Comment

Hasse kalt, Kind?

Montag, Februar 02nd, 2009 | Author:

“Ich hab kalt. Bei uns ist grade zwölf Grad.” sach ich. “Was? Das ist doch lecker warm!” sagt die andere, “da beschwerst du dich? Bei uns isses drei Grad!” Sach ich: “Ja, bei uns draußen auch. Ich sprech von der Raumtemperatur in meinem Zimmer.”

Vor über einem halben Jahr wurde in unserer schnuckeligen kleinen Wohnung ein hypermoderner Temperaturregler für unsere hyperunmoderne Gasheizung installiert.  Beide tuen ihren Dienst gemäß ihrer Veranlagung, wenn man sie lässt. Wenn man jedoch einen kleinen Schalter drückt,  ist die Heizung komplett aus. Meine Mitbewohnerin  ist ein temperaturresistenter Kaltblüter, was ich ihr verzeihe, und spart gerne Energiekosten, was ich grossartig finde. Statt jedoch den Temperaturregler zu bedienen, der sogar eine Ferienfunktion hat, falls man mal für ein paar Tage weg ist, und jeden Tag drei verschiedene Zeitphasen zulässt, wobei jeder Wochentag einzeln programmierbar ist, die auf Knopfdruck aber auch übersprungen oder bis zur nächsten Phase manuell einstellbar sind, der eine Frostschutzssicherung bei 5 Grad eingebaut hat und eine Eco-Funktion  die eine selbstprogrammierbare energiesparende Minimaltemperatur von beispielsweise 16.5 Grad hält, statt also diesen Temperaturregler zu bedienen legt sie den Schalter um und schaltet die Heizung aus. Bumm.

Das ist der Grund warum es bei uns in der Wohnung 12 Grad ist wenn man zwei Tage nicht da war und warum es, selbst wenn man da ist, morgens ungefähr 15 Grad sind.  Die Heizung braucht ungefähr zwei Stunden durchgängiges Heizen um das ganze System wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, ganz zu schweigen von den ausgekühlten Böden und Wänden.

Theoretiker der vergangenen Jahrhunderte (war es Rousseau oder John Locke? Meine Güte, ich hab das doch studiert!) waren der Überzeugung, dass es die Kälte ist, die den rationalen Charakter der nordwestlichen Kulturen geprägt hat. Dadurch dass das Blut nicht so in Wallung kommt  ist man wohl nicht so reizempfindlich und  das Hirn arbeitet besser, so die Theorie. Vielleicht kann ich ja so die schwierige Entscheidung über meinen Ende des Jahres anstehenden Masterstudiengang trefflicher und rational fundierter treffen, wo meine Sinne ja quasi eingefroren sind… Ich muss euch in diesem Zusammenhang etwas Trauriges mitteilen: Kaum bin ich in Rock-City angekommen, alle Heimatliebe hat mir nichts genutzt, denn ich musste nach und nach widerstrebend und gewaltsam einsehen, dass ich für meinen Master nicht hierbleiben kann. Ich muss wieder weg. Wohin weiss ich noch nicht, wie weit weiss ich noch nicht und wozu weiss ich auch noch nicht…

Das Schlimmste daran ist: Ich bin ein Planer, am liebsten würde ich jetzt schon den Möbelwagen bestellen und “ODDA” wieder abbauen, meine ganzen Sachen gar nicht erst auspacken… eine Sorge weniger, aber was hätte mir Australien gebracht wenn nicht die Entspanntheit in den Tag hineinzuleben, wie es auch mein Freund macht, der auch nach anderthalb Wochen immer noch geduldig darauf wartet dass sich irgendjemand darum besorgt dass er wieder warmes Wasser bekommt? Ich entspanne mich also. Man sagt ja auch immer dass man die Muskeln entspannen soll, damit dass Blut besser fliesst, sich nicht gegen die Kälte verkrampfen. Hmmmpft! :-)

Category: Die ersten Tage in Rock-City, Home sweet Home, wies so geht | One Comment