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whata wank

Donnerstag, November 06th, 2008 | Author:

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Nicht nur hat Obama diese Woche die Wahl zum Präsidenten gewonnen, was wir gestern abend gefeiert haben (obwohl ich eher gefeiert habe dass Bush weg ist und McCain NICHT gewonnen hat), es fand auch das grösste Pferderennen Australiens am Dienstag in Melbourne statt. Grund genug für halb Sydney sich in Cocktailgarderobe und Hüten gesellschaftlich zu verausgaben und trotz Finanzkrise die Dollars für Wetten aus dem Fenster zu schmeissen. Sogar Moe hat 85 Dollar gewonnen!

Was mich aber ein bisschen verstört und angewiedert zurück liess waren die Resultate meiner Recherchen darüber, wie die Jockeys es schaffen ihre Körpergewichte zu halten – jedes Pferd hat je nach Alter, Klasse, Geschlecht, Rennstrecke und so fort ein Maximalgewicht was erlaubt ist, und das lag beim Melbourne Cup um die 50 Kilogramm, kann aber bei normalen Rennen noch niedriger sein. Klein sein reicht da nicht! Um Gewicht zu verlieren hungern sich viele Jockeys hab zu Tode, haben Magersucht oder noch häufiger Bulimie. In den Umkleiden gibt es deswegen sogar auf vielen Rennstrecken spezielle Becken für das Erbrochene, was viele Jockeys nach einigen Trainingsjahren auch völlig ohne Zuhilfenahme des Fingers ans Tageslicht bringen können… *uärgh* Weitere beliebte und verbreitete Methoden zur Gewichtsabnahme sind übermässiges Schwitzen in Saunas, heissen Boxen und Gummianzügen sowie die Einnahme von Abführmitteln, Appetitzüglern und Sonstigem.

Das alles tun sie um sich dann auf ein nervöses Riesenvieh zu setzen das gemeinsam mit vielen anderen Riesenviechern mit 50-60 km/h zur Belustigung von dicken reichen Männern eine Rennstrecke entlangpest. Ein Sturz zieht fast zwangsläufig schwere körperliche Verletzungen mit dauerhafter Behinderung oder Todesfolge nach sich, dementsprechend hoch sind die Versicherungssummen und dementsprechend verzweifelt sind die Jockeys zu gewinnen. Aber das alles zeigt das Fernsehen nicht, es zeigt nur High Society Schönheiten mit extravaganten Hüten, reiche dicke Knacker und Sport.

Naja, wie sagt man: Jeder ist seines Glückes Schmied.

Ich habe gestern zum Beispiel acht Stunden ohne Pause retuschiert. Hinterher tat mein Arm weh und mein Magen war flau weil ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Meine Arbeitsmethoden sind wohl auch nicht die Humansten. Ranzi und der Chef haben wohl ein etwas angespanntes Verhältnis weil Ranzi ein unzuverlässiger, selbstgerechter Südamerikaner ist der sich benimmt als gehöre ihm das Studio und als wäre der Chef nur ein dummer alter Knacker. Es ist anzunehmen dass dieser tatsächlich in seinen Methoden ein wenig eingefahren ist, aber da ist ein ungesundes Arbeitsverhältnis am brodeln, dass sich gerade seinem Ende nähert.

Heute abend wird der Noel Chettle Art Price verliehen. Das heisst ich darf mich endlich mal wieder gesellschaftlich anerkannt völlig schwarz anziehen, extravagant schminken und antiken Silberschmuck tragen, um mit einem Gläschen Champagner durch die Gegend zu flanieren und die Künstlerin zu geben. Mit ein wenig Fortüne gewinne ich sogar etwas, wenn nicht kann ich mein “Werk” vielleicht trotzdem für ein paar Dollar verscherbeln. Da ich das Werk aber selbst nicht gerade für mein Schönstes halte wiege ich mich nicht in unnützen Hoffnungen.

Was ich allerdings hoffe ist dass die 2. Reparatur die heute morgen um sieben Uhr an unserer Toilette durchgeführt wurde, endlich erfolgreich war und wir nicht durch eine Pfütze waten müssen wenn wir das Badezimmer benutzen wollen. Ausserdem bekommen wir heute einen neuen Herd, was unser aller Kochkünste stimulieren und in neue Höhen katapultieren wird! Und doch, wir besitzen  so ziemlich die besteingerichteteste Studentenküche in ganz Sydney, aber unser Wasserkocher ist immer noch ein Haufen rottendes Plastik. Vielleicht ist der neue Herd ja ein Ansporn einen neuen zu kaufen.

Category: Essen, Home sweet Home, Job, Leben in Australien | One Comment