So ein Tag…
Mittwoch, November 26th, 2008 | Author: admin
Kühl, aprilmässig, seit Wochen. Ich wünschte das Wetter würde sich entscheiden, und ich könnte mich ENTWEDER an Winter ODER Sommer gewöhnen.
Zudem ist heute so ein Tag. Es gibt Tage, da schaut man aus dem Fenster und es fällt einem nichts ein, ausser dass es Tage gibt an denen man aus dem Fenster schaut und einem nichts einfällt. Das hier ist nicht so ein Tag. Dies ist ein Tag zum weinen und verzweifeln, ein Tag an dem ich feststelle dass ich möglicherweise 30% Steuern zahlen muss und statt unverschämten 20 Dollar die Stunde nur noch 14 verdiene, dass mein Hintern vom sitzen wehtut, dass ungefähr siebentausend Dokumente ausgefüllt und irgendwo hingeschickt werden müssen, wozu aber keine Zeit bleibt, und es viel mehr Spass macht Moe’s Fussballmannschaft zu unterstützen (wir haben 8:1 gewonnen und ich habe massgeblich zu Torchancen beigetragen), Opossums in Mülltonnen zu beobachten und die Küste entlang zu schlendern als zu arbeiten.
Das ist nämlich was ich quasi ununterbrochen mache, mir den Arsch abarbeiten (fuck! 30 % Steuern!!!), essen, schlafen und zählen. Ich zähle die Tage. Noch dreizehn Tage bis ich nach fünf langen Monaten endlich meinen Liebsten wiedersehe. Noch vierzehn Tage bis ich meine kleine Familie hier verlasse um auf Reisen zu gehen. Noch sieben Wochen bis ich endlich wieder zu Hause bin, bei meiner Familie und all meinen Freunden, die ich höllisch vermisse. Ich vergesse oft dass ich in einer fremden Sprache spreche, und trotzdem fehlt mir etwas.
Aber wie soll ich diese Stadt verlassen, wo man Takeaway für zwei fuffzig bekommt, wo Express-Busse (limited stops!) nach Avalon fahren und die Häuser von britischer Schnuckeligkeit sind, wo es mehr Konzerte in der Woche als Bushaltestellen gibt, wo alle Leute sich mit “Kumpel” ansprechen, wo überall Palmen und wuchtige alte Bäume stehen, wo man eine einstündige Massage für ein paar Dollar bekommt, in zehn Minuten am Strand ist (na gut, ok, in 20 Minuten) und überhaupt alles was man sich wünschen könnte weniger als eine Stunde entfernt ist?
Ich weiss nicht. Moe sagt dass nur zwei Dinge im Leben sicher sind: Der Tod und die Steuer. Vielleicht sollte ich aufs Geld pfeifen und die letzten Tage hier ein bisschen auskosten, meinen Kram regeln und so viel ausspannen wie ich kann bevor es auf die grosse Reise geht!
Die grosse Reise fängt am 10. Dezember an. Wir fliegen zum Uluru, auch bekannt als Ayers Rock, und machen eine dreitägige Outbacktour. Nach Darwin können mich die extremen Temperaturen hoffentlich nicht mehr schocken. Mit einem Camper fahren wir dann neun Tage lang die Südküste entlang zurück nach Sydney, wo wir über Weihnachten bleiben. Nicole hat uns zu ihrer Familie eingeladen, was süß ist, aber fünf Kinder involviert… Letztes Highlight ist zwei Wochen Tasmanien und dann am 10. Januar meine Abschiedsparty.
Ich glaub ich muss meine Mama anrufen.
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