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So isset

Samstag, Juli 24th, 2010 | Author:

Viele werden jetzt fragen: Warum das denn? Und es hat doch alles so prima funktioniert? Und das stimmt auch. Aber im richtigen Leben ist das natürlich nicht so einfach, und manchmal, da muss man einfach mal was ändern, damit das Leben weiterfließt, auch wenn es vorher gut war. Und eine Trennung ist natürlich auch nicht so einfach, aber das ist ja jedermann selbst klar, deswegen hier die euphemistische Fassung:

Neulich habe ich gelesen, dass man sich öfter mal von Dingen freimachen sollte, einfach so. Das fand ich eine interessante Idee, also habe ich mich gleich mal von meinem Freund getrennt, mein Portemnaie in der nächsten Kneipe liegenlassen und meinen Schlüsselbund weggeworfen. Man mag jetzt behaupten, dass ich impulsiv sei und zu Extremen neige, aber die Wirkung ist geradezu fantastisch: Ich sehe mehr Freunde, weil mein eigener Kühlschrank leer ist, muss nicht mehr mit zugehaltenen Augen an Geschäften vorbeigehen um dem Kaufzwang zu entgehen, trage keine Verantwortung mehr für einen zwei Kilo schweren Schlüsselbund und auch nicht für einen Mann. Io ist auch froh, weil er nun ungescholten grünkarierte Hemden tragen darf und ein eigenes Zimmer hat, in dem ich keine Klamotten auf den Boden werfen darf.

So isset, sagt der Öcher, und wenn sich dat nich ändert, bleibt dat auch so.

Meine Wohnung wird daher jetzt eine WG und ich caste fleissig Mitbewohnerinnen. Eigentlich würde ich lieber mit einem Mann zusammenleben, weil die unkomplizierter sind, aber eben leider auch selten sozial bzw. wg-tauglich ausreichend zurechtgeschliffen… Also suche ich eine Frau die ein bisschen wie ein Mann ist. Was das wohl über mich aussagt…

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Romantik

Donnerstag, Juli 08th, 2010 | Author:

Der Chef heiratet. Nicht nur, dass er in drei Tagen für eine Ewigkeit in Flitterwochen fährt und ich mich einigermaßen verzweifelt frage wie ich es schaffen soll den Laden in der Zeit zu schmeissen… nein, es rufen auch ständig Leute während irgendwelcher Meetings an und wollen zum Beispiel wissen, ob es nun creme- oder champagnerfarbene Servietten sein sollten. Das ist gruselig.

Ansonsten herrscht pure Romantik. Märchenhafte Fußballspiele, traumhaftes Wetter… Vor meinem Bürofenster eine Landschaft aus Cafes, glücklichen Menschen die unter Sonnenschirmen Zeitung lesen, Milchschaumkaffees trinken und freie Tage genießen. Und über allem die ergreifenden, stimmungsvollen Melodien des Akkordeonspielers.

“Ich bring ihn um!” brüllt mein Chef, packt sich eine Vuvuzela und trötet lauthals aus dem Fenster. “Ich hasse Akkordeonspieler! Und dann spielt der auch noch immer das gleiche Lied!” Ich finde es wunderbar.

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Fußball-Emos

Freitag, Juni 18th, 2010 | Author:

Im Büro geht nichts mehr. Meine männlichen Kollegen sind in schlechter Verfassung, besser keine falschen Bewegungen oder Sprüche in dieser Situation. Vor dem Fenster brüllende Massen: “Scheiss auf Serbien! Scheiss auf Serbien!” Peinlich. Es sind Kinder, die einen zu viel gehoben haben und nun ihrer Enttäuschung Luft machen wollen. Die Polizei steht am Rand des Platzes und hält Wache.

Fußball ist eine sehr emotionale Sache. Letzten Freitag war im Büro die Hölle los, tausende von dringenden Anrufen, Terminen, organisatorischen Sachen die geklärt werden mussten. Ich fahre mit dem Chef bei einem unserer Kunden etwas abholen, wir haben es sehr eilig. Mario, der Verkaufsleiter: “Ich muss gerade noch meine Tipps beim Firmentippspiel abgeben.” Chef:”Ihr macht ein Tippspiel?” Mario:”Ja, willste auch? Ein Zwanni für jeden.” “Auf jeden Fall!” “Ok. Südafrika gegen Mexiko?” “Oh. Hm…Also die Südafrikaner sind ja schon fit…” so geht es die nächste halbe Stunde.

Mein weibliche Intuition sagte mir, dass es ein 2:1 oder 1:0 für Serbien gibt. Als ich dies im Büro verkündete, sagten mir alle, dass dies Quatsch und meine Meinung als Laie und Frau hier nicht gefragt sei. Jetzt starren mich alle böse an, als sei es meine Schuld dass ich Recht hatte…

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Beobachtungen

Donnerstag, Juni 17th, 2010 | Author:

Was man im Ruhrpott gerne sagt:

“Billich wird dat nich.”

“Hau mich ab.”

“Wat Schönnes.”

“Hassu ‘n Problem oda watt?”

“Wer hat sich denn die Scheisse wieda übalecht?”

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Intime Züge

Donnerstag, Mai 20th, 2010 | Author:

Seit neuestem fahre ich ja immer mit dem Zug zur Arbeit. Das ist sehr schön, weil die Fahrt nur zehn Minuten dauert und man so ein paar Minuten hat um morgens hoch und abends wieder runter zu kommen.

Dabei hört man so allerlei Sachen. Aus irgendeinem Grunde vertreiben sich viele Leute die Zeit im Zug mit telefonieren, vielleicht weil sie sich sonst einsam fühlen oder weil die Zeit ja auch immer so drängt und man immer alles direkt kommunizieren muss. Ich glaube, ja ich bin sogar fest davon überzeugt, dass einige Menschen depressiv oder gar wahnsinnig würden wenn es plötzlich kein Internet und keine Mobiltelefonie mehr gäbe. So reden also die Leute am Telefon über allerlei Zeugs, das jedem Hobbysoziologen und Betriebsspion Freudentränen in die Augen treiben würde. Man erfährt nicht nur viel über das Leben der Leute, sondern auch über ihre Beziehungen.

Gestern saß eine junge Frau genau neben mir und führte eine extensive Beziehungsbeendungsdiskussion mit ihrem (Ex)-Freund, der offensichtlich Probleme gehabt hatte sich eindeutig für sie zu entscheiden, dies aber nun bereute, sich aber immer noch nicht ganz sicher war und nun eruieren wollte ob es nicht doch klappen könnte, während sie nicht gewillt war mit mangelhaftem Engagement seinerseits zu leben, die Freundschaft -die er ja ursprünglich statt der Beziehung gewollt hatte- aber erhalten werden könnte, in welchem Falle er jedoch auch davon abzusehen hätte gewisse Sms mit Fragen über ihr derzeitiges Sexualleben, Träume oder Essverhalten zu schreiben, da ihn das ja nun nichts mehr anginge, er müsse sich also jetzt entscheiden was er wolle.

Wie er darauf reagierte wissen weder ich noch die Frau, weil die Verbindung abbrach. Dann stieg ich aus, weil man muss aufhören wenn es am Spannendsten ist.

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Listen

Donnerstag, April 15th, 2010 | Author:

Ich fröne einer heimlichen Leidenschaft. Es ist bei vielen Menschen verpönt und mutet ein wenig spießig an, doch es gibt für mich kaum etwas Grossartigeres als Listen zu schreiben. Listen haben fantastische Eigenschaften, die ich hier einmal (der Freude halber) auflisten möchte:

  • Sie sind praktisch.
  • Sie machen den Kopf frei.
  • Sie sind an sich schon kleine Erfolgserlebnisse.
  • Sie helfen sich an Dinge zu erinnern (muss ja auch mal gesagt werden, nicht?)
  • Sie geben einem das Gefühl, den Überblick zu haben.
  • Sie sind multifunktional

Wenn ich mich langweile oder irgendwo warten muss, nehme ich meinen Notizblock und schreibe eine Liste. Man kann über alles Listen schreiben. An dieser Stelle möchte ich mit euch die Masterliste teilen, nämlich die Liste meiner Lieblingslisten. Es ist die wichtigste und beste Liste von allen, denn es ist die Liste darüber, worüber man alles Listen schreiben kann, wenn man denn möchte…

  • Liste der Dinge die man kaufen möchte wenn man wieder Geld hat.
  • Liste von Dingen die man statt Pommes in der Mittagspause essen könnte (oder auch “Lunchideen fürs Büro”)
  • Die Gästeliste für die nächste Party
  • Welche Filme man sich noch unbedingt ansehen wollte
  • Was man sich zu Weihnachten wünscht
  • Mit wem man unbedingt nochmal was unternehmen will
  • Was man tun kann wenn man sich langweilt
  • Was man tun will wenn man endlich mal wieder Zeit hat…
  • Was man erledigen muss damit man endlich wieder Zeit hat

Noch mehr Ideen?

Category: Fast Wichtiges, kath goes australia! | 7 Comments

Olfaktorische Bahnfahrt

Donnerstag, März 25th, 2010 | Author:

In dem Moment, in dem man aus der Wohnung in den Hausflur tritt, krabbelt einem der schale Geruch von abgestandenem Rauch, Essensausdünstungen, Hundehaaren und Staub in die Nase. Das führt dazu, dass man schnell, und möglichst ohne Staub aufzuwirbeln die Treppe hinuntereilt. Der Moment, in dem man dann das Haus verlässt ist einer der grossartigsten des Tages (abgesehen von dem Moment wenn man endlich wieder nach Hause kommt), besonders im Frühling. Man öffnet die Türe und es schlägt einem milde, volle Frühlingsluft entgegen, und der angewärmte Asphalt verströmt ein vielversprechendes Aroma von Freiheit und lauen Nachmittagen.

Morgens in der Bahn duften fast alle Menschen noch frischgewaschen, da ist die olfaktorische Welt noch in Ordnung. Ein Hauch von frischgewaschener Baumwolle und Shampoo liegt in der Luft. Die Gesichter der kleinen Jungs tragen noch den unschuldigen Glanz von Niveacreme und duften nach Muttis Händen, die Lippen und Wangen der Mädchen schimmern rosig. Durch das Abteil ziehen zarte, unaufdringliche Parfüm-Noten von Veilchen, Vanille und Flieder, die jedoch plötzlich durchmischt werden von pestigen Urinfäden, die sich in Alkoholbrodem auflösen.

Doch da fährt die Bahn schon in den Tunnel ein. Wie dicker, zähflüssiger Nebel dringt der U-Bahn-Duft unerbittlich durch alle Ritzen in den Wagen und in die Nase ein, und überdeckt alle anderen Gerüche. Es ist der dumpfe und teerige Geruch von abgestandener Luft, der sich vermischt mit dem von nassem Stein und dem metallisch-süßen Geruch der Bahnschienen. Ich steige aus dem Wagen. Es ist ein sehr vertrauter Geruch, der einen dennoch fast erstickt, in einen eindringt und einen völlig umschliesst.

Vor mir eine dunkelhäutige, schöne Frau, die betörend nach frischer Seife duftet. Ich schwimme in ihrem Luftstrom zum Ausgang. Mit dem Lärm jagen heftige Stöße von Abgasluft und der süße Hefegeruch frischgebackener Brötchen durch die Halle. Erst auf den Treppen, die zur Straße führen, kann man langsam wieder freier atmen; die züngelnden Duftfäden fließen einem noch durch das Gesicht; Und dann steht man plötzlich mitten in der Stadt, die alle Gerüche in sich vereint und verschwenderisch ihre kurzlebigen Düfte explodieren lässt.

Jede Stadt hat ihren eigenen Duft, wie ich in Australien feststellen durfte…In Darwin ist die Luft zum Beispiel heiss und schwer, es duftet dunkel nach rauchigem Holz, Schweiss, Chlor, Mangos, wilden Blüten und aus den Kneipen nach abgestandenem Rauch und Bier. In Sydney ist die Luft frisch, eine leichte, beschwingte Brise mit verschiedensten Nuancen von Dueften von exotischem und vertrautem Essen, Asphalt und Sehnsucht. Tja, und der Ruhrpott…warten wir auf den Sommer.

Category: Fast Wichtiges, Reise Weise | 3 Comments

Dem Ingenör

Mittwoch, März 17th, 2010 | Author:

…ist nichts zu schwör.

Es gibt Psychologen, die sich ausschließlich mit den psychischen Problemen beschäftigen, die von Technik verursacht werden. Kein Witz. Meistens arbeiten solche Leute dann aber für die Technikhersteller, damit so etwas gar nicht erst passiert. Allerdings scheint der Forschungszweig noch nicht besonders erfolgreich zu sein, da ich am liebsten täglich irgendeins meiner technischen Geräte gegen die Wand klatschen möchte.

Die einzige Befriedigung, die technische Geräte bieten, ist wenn man es für einen Augenblick lang schafft, sie zu kontrollieren. Vorgestern habe ich es zum Beispiel geschafft, meine Fotokamera mit einer stinknormalen Universalfernbedienung aus dem vergangenen Jahrtausend auszulösen.

Ich gehe ja nicht zum Fotografen. Wer musste nicht schon einmal Bewerbungsfotos machen lassen, wo irgendein Depp ein paar Mal auf den Auslöser drückt und man sich dann von vier doofen Bildern eins aussuchen muss. Wenn man kein Vermögen ausgeben will, muss man das Ganze hinterher auch noch selbst einscannen.

Also habe ich das Wohnzimmer in komplettes Chaos versetzt um ein Fotostudio zu bauen: Schreibtisch inklusive Kabelgedöns als Stativersatz, Sessel mitten in den Raum vor das Fenster geschoben um weiches Licht zu bekommen, die Stehlampe auf einen Karton hinter den Sessel für ein paar schöne Reflexe und eine komplette Wand als Hintergrund freigeräumt. (Das war nicht so schwer, da dort immer noch eine unsägliche Lücke klafft, deren absurde Geschichte in “Das Klavier und der Hund” nachzulesen ist)  Einziges Problem: Wie schafft man es, in den fünf Sekunden, die einem der Selbstauslöser gibt, über all die Kabel zu klettern und sich entspannt symphathisch lächeln genau vor dem Sucher zu platzieren?

Gar nicht. Irgendwelche Bastler aus dem Internet behaupten, die Infrarotschnittstelle lässt sich auch mit einer Universalfernbedienung ansteuern, so wie damals bei den ganzen Autos als die ersten Fernbedienungselektroniken aufkamen. Ich probiere eine dreiviertel Stunde mit unserem alten Teil herum, aber es funktioniert nicht. Als plötzlich die Kamera unerwartet losgeht fliege ich vor Schreck vom Sessel. Dementsprechend grossartig ist das erste Foto… ich habe schon überlegt mich damit zu bewerben.

Der Triumph über die Technik hielt nur so lange an, bis ich das Wohnzimmer wieder aufräumen musste, und nun möchte ich am liebsten mein neues Handy vierteilen. Und dennoch. Meine Mama sagte einmal zu mir: “Dumm darf man sein, man muss sich nur zu helfen wissen.” Und da hatte sie völlig recht.

Category: Fast Wichtiges, Weisheiten aus dem Löffel | 3 Comments

Katzeneltern

Sonntag, März 14th, 2010 | Author:

Irgendwann erwischt das Syndrom jeden. Das Syndrom frischgebackener Eltern. Leute, mit denen man eben noch die letzte Party unsicher gemacht hat interessieren sich plötzlich nur noch für Schlabberlätzchen und Verdauung. Eigentlich besitze ich einen Freundeskreis der potentiell gefährdet ist, doch Kinder lassen sich mittlerweile schwer mit den Lebensgegebenheiten eines Endzwanzigers vereinbaren. Seit einiger Zeit werde ich jedoch trotz allgemeiner Kinderlosigkeit in meinem engeren Umfeld mit einschlägigen Symptomen konfrontiert.

Denn noch schlimmer als frischgebackene Eltern von humanoidem Nachwuchs sind frischgebackene Katzeneltern. Man wird nun nicht mehr zu einem Bier eingeladen, sondern dazu, die unglaublich süße, neue Katze zu besichtigen. Schon am Telefon wird man mit Einzelheiten über das unglaublich süße und einzigartige Verhalten der Katze bombardiert, sowie mit einer genauen Schilderung wie das Kätzchen das erste Mal die Wohnung betreten hat, aufs Sofa gehüpft ist und was es gefressen hat. Auf die Nachfrage, ob das Tier schon “Mama” oder “Papa” gesagt hat, reagieren die meisten Katzeneltern allerdings leicht irritiert.

Besucht man die frischgebackenen Katzeneltern dann das erste Mal, bricht sofort ein aufgeregtes Suchen aus, schliesslich muss dem Besuch sofort der neue Lebensinhalt vorgeführt werden. Die Katzeneltern klopfen enthusiastisch auf ihre Beine, stoßen kleine Rufe aus, schwingen Wollschnüre und kratzen am Teppich um das Tier hervorzulocken. Kommt das Kätzchen nicht freiwillig zum Besuch, wird es wie ein Baby herangetragen und unter beruhigendem Streicheln und Liebkosen irgendwo hingesetzt, in der Hoffnung dass es dort sitzen bleibt, was es natürlich nicht tut.

Meistens steht man dann einer mickrigen, stinknormalen, schüchternen Hauskatze gegenüber und muss unverzüglich bestätigen, um was für eine einzigartige und außergewöhnlich süße Katze es sich handelt, um die stolzen Katzeneltern nicht zu kränken. Es gibt unterschiedliche Sorten von Katzeneltern, und verschiedene Arten auf das Elternsyndrom zu reagieren:

  • Designer-Katzeneltern verwöhnen ihre Katze nach Strich und Faden und behandeln sie ein bisschen wie ein teures Hobby. Sie durchblättern Bücher und Webseiten bestellen dann aufwendiges, psychologisch ausgeklügeltes Designerspielzeug und Zusatzaccessoires für ihren Schatz. Am besten bewundert man Katze und Spielzeug angemessen und wechselt dann schnell und unauffällig das Thema.
  • Es gibt die Knuddelwuddel-Katzeneltern, die dem Besuch kaum Aufmerksamkeit schenken, weil sie mit verzücktem Gesicht auf dem Boden liegen und das Arme Tier ekstatisch bespielen und beknuddeln, weil es so unglaublich süß ist. Dieses Verhalten tritt oft auf, wenn es an anderen Gesprächsthemen mangelt und die Katze das einzig interessante Objekt im Raum ist, um das sich dann alles dreht. Ablenkungsmanöver helfen hier wenig. Falls man nicht wirklich ein interessantes Gesprächsthema auf Lager hat, spielt man am besten selbst mit der Katze um Langeweile vorzubeugen oder verabschiedet sich so schnell wie möglich…
  • Eine andere Variante sind die Glucken-Katzeneltern, die unglaublich stolz auf ihre Katze sind, sie als eigenständiges Wesen erziehen und nichts an ihr süßes Baby kommen lassen. Man erkennt sie an dem verzückten Blick, wobei sie ihm Gegensatz zu den Knuddelwuddel-Katzeneltern ihre Gastgeberwürde bewahren. Hier ist es angebracht, das Tier sofort und ohne Umschweife in höchsten Tönen zu bewundern, es zu streicheln und mit ihm zu spielen, da die Gluckeneltern sich sonst persönlich angegriffen fühlen. Meist entfernt sich die Katze bald von selbst, und es reicht, sie gelegentlich beim Vorübergehen zu streicheln.

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Post in da haus

Freitag, März 12th, 2010 | Author:

Es klingelte vor zehn Minuten. Normalerweise kommt niemand um diese Uhrzeit einfach vorbei. Genaugenommen tut das auch sonst niemand, diese soziale Unverblümtheit ist durch das Mobiltelefon leider ausgestorben. Selbst die Kinder klingeln nicht mehr irgendwo: “Kann die Nina zum spielen rauskommen?” Nein, man schreibt SMS hin und her: “Kannst du heute spielen?” – “Ich frag mal meine Mutter.” “Ja, aber erst später. Soll ich dann vorbeikommen?” “Ja, aber ruf vorher nochmal kurz an.”

Nur die Post kommt noch einfach so vorbei, ohne anzurufen. Manchmal kommen sie auch nicht und schmeissen dann Zettel rein, dass man nicht dagewesen wäre, und deswegen zwei Stunden auf dem Postamt stehen muss um etwas abzuholen von dem man nichtmal weiss was es ist. Aber so ist das nunmal. Als es also klingelte, wusste ich es ist die Post und machte die Tür auf. Normalerweise ruft es dann immer: “Po-ost.” Doch jemand kam die Treppe hinauf. Ein unerwartetes Paket? Kriegt man da nicht normalerweise einfach einen Zettel?

Ich geh mal gucken. Es sind mindestens zwei, sie wollen eindeutig zu uns nach oben. Durch das Treppengeländer sehe ich einen Typen mit kahlrasiertem Kopf und mit Lederjacke. Undeutlich Aufdrucke und Buttons auf der Lederjacke, das Rasseln von Ketten und Metall. Ich überlege ob wir einen Baseballschläger in greifbarer Nähe haben, und ob es im Notfall auch ein Federballschläger tut.

Es sind nur Polizisten. Sie wollen nur Bescheid sagen, dass sie nochmal im Haus sind. Warum? Wegen Kurt, der wahrscheinlich Drogen nimmt? Wegen dem Drummer, der wahrscheinlich Drogen verkauft? Wegen dem stillen Bahnangestellten, der aussieht als würde er illegale Filme gucken? Gehört die neueingezogene Russin vielleicht zur Mafia? Oder ist es doch wegen dem Typen, der bei uns im Keller wohnt? Ich hab ihn nie gesehen, nur schnarchen hören…

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