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Jestresst

Samstag, Juni 12th, 2010 | Author:

Stress ist ein seltsames Phänomen. Eigentlich ist es eine Krankheit. Es ist ansteckend, und besonders hoch ist die Infektionsrate im Arbeitsumfeld, wenn man Kinder hat und in öffentlichen Gebäude – zum Beispiel deutschen Ämtern. Deswegen haben glaube ich auch Arbeitslose Stress. Man sollte das nicht abwerten, man kann nicht einfach mal so Geld vom Staat bekommen. Entweder man lässt es ganz bleiben oder man macht es professionell. Nur als professioneller Arbeitsloser hat man eine Chance immun gegen den Ämterstress zu werden.

Grund für Stress gibt es genug. Der Kontostand, die ganze Arbeit, der Chef /oder wahlweise die Angestellten, Zahnarzttermine (“Mei, Frau Schroeder, Sie haben aber schöne Zähne. So gepflegt! Nur da hinten, da ist ein klitzekleines Löchlein, da müssten wir mal bohren. Schön Ah machen!”), der Geburtstag, der Todestag von Tante Hilde und Weihnachten steht auch bald wieder vor der Tür…

Ich merke dass ich Stress habe, wenn ich irgendwo lang gehe und in der Spiegelung der Fenster sehe, dass meine Stirn in Falten liegt. Oft denke ich mir, dass mich all das Zeug gar nicht so belasten sollte, und es mit mir selbst und meinem Sein doch eigentlich nichts zu tun hat. Aber Stress ist wie eine Scheisshausfliege, die sich immer wieder auf einen draufsetzt, egal wie oft man sie wegwedelt…Da fühlt man sich schnell wie ein Scheisshaus, auch wenn man eigentlich weiss das man keins ist.

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Listen

Donnerstag, April 15th, 2010 | Author:

Ich fröne einer heimlichen Leidenschaft. Es ist bei vielen Menschen verpönt und mutet ein wenig spießig an, doch es gibt für mich kaum etwas Grossartigeres als Listen zu schreiben. Listen haben fantastische Eigenschaften, die ich hier einmal (der Freude halber) auflisten möchte:

  • Sie sind praktisch.
  • Sie machen den Kopf frei.
  • Sie sind an sich schon kleine Erfolgserlebnisse.
  • Sie helfen sich an Dinge zu erinnern (muss ja auch mal gesagt werden, nicht?)
  • Sie geben einem das Gefühl, den Überblick zu haben.
  • Sie sind multifunktional

Wenn ich mich langweile oder irgendwo warten muss, nehme ich meinen Notizblock und schreibe eine Liste. Man kann über alles Listen schreiben. An dieser Stelle möchte ich mit euch die Masterliste teilen, nämlich die Liste meiner Lieblingslisten. Es ist die wichtigste und beste Liste von allen, denn es ist die Liste darüber, worüber man alles Listen schreiben kann, wenn man denn möchte…

  • Liste der Dinge die man kaufen möchte wenn man wieder Geld hat.
  • Liste von Dingen die man statt Pommes in der Mittagspause essen könnte (oder auch “Lunchideen fürs Büro”)
  • Die Gästeliste für die nächste Party
  • Welche Filme man sich noch unbedingt ansehen wollte
  • Was man sich zu Weihnachten wünscht
  • Mit wem man unbedingt nochmal was unternehmen will
  • Was man tun kann wenn man sich langweilt
  • Was man tun will wenn man endlich mal wieder Zeit hat…
  • Was man erledigen muss damit man endlich wieder Zeit hat

Noch mehr Ideen?

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Hrvatska

Dienstag, April 06th, 2010 | Author:

Ich spreche nun ein paar Brocken kroatisch (ich kann zum Beispiel sagen dass ich gerne Fahrradflickzeug hätte oder dass meien letzte Tetanusimpfung zwanzig Jahre her ist…), war endlich mal in anderen Ländern Europas als in Holland und Belgien (die nicht zählen, weil man sich sehr viel Mühe geben müsste um diese Länder NICHT zu betreten wenn man im Dreiländereck wohnt), nämlich auf österreichischen und slowenischen Autobahnen und ich habe die Alpen gesehen.

Als Ergebnis dieser Reise preise ich die kulinarische Missionierung durch die Italiener sowie die Besetzung durch Frankreich und die Einführung von Gemüse in Deuschland das nicht Kohl ist. Es ist schwer sich vorzustellen was Menschen in Kroatien den ganzen Tag so essen. Gemüse gehört jedenfalls nicht dazu. Überhaupt hat man es in Kroatien schwer wenn man 1) sich morgens nicht von Schinken und Mayonaise-Salat ernähren kann, 2) als Mittzwanzigerin unverheiratet und nicht schwanger ist, 3) keinen Kaffee trinkt, 4) nicht katholisch ist

Dafür sind die Kroaten 1) äußerst gastfreundlich, 2) haben durchaus guten Wein, 3) viele Konsonanten, die sie auf wunderbare Weise und völlig ohne Hilfe von Vokalen so zusammensetzen, dass es zärtlich wie eine Kaffeemaschine am Morgen klingt, 4) große Hochzeitsfeste und 4) eine schönes Land mit sauberem Wasser und abwechslungsreicher Flora und Fauna mit Wald und Bergen und Meer.

Das Thema Fussball behandelt man besser sensibel (wenns um runde Dinger geht kennt das männliche Geschlecht oft keine Freunde mehr…) und da ich keine Ahnung davon habe schreibe ich auch nicht weiter darüber… Sretan Uskrs.

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Winter-Wonderland

Montag, Dezember 21st, 2009 | Author:

Vor der Tür ist Winter-Wonderland, gerade rechtzeitig stürmt es Schneemassen herab, so dass es Heiligabend sonnig, kalt und überal weiss sein wird. Dass gerade der Ruhrpott mit einer solchen Schneepracht gesegnet wird, ist zwar leicht verwunderlich und verkehrsmäßig von apokalyptischer Wirkung, aber dennoch schön.

Solche Natureinbrüche erinnern einen doch immer wieder daran, dass unsere menschlichen Kontrollversuche doch im Grunde machtlos und widersinnig sind wenn die Naturgewalten … ähm… ja, walten eben. Viele zivilisierte Menschen lächeln ja über den Ratschlag, stets ein Survivalpack mit Batterien, Kerzen und Müsliriegeln bereitzuhalten. Es mag paranoid erscheinen, aber selbst wenn nur mal der Strom zwei Tage ausfällt, hilft ein Gaskocher schon enorm weiter, besonders bei diesen Temperaturen.

Sollte der Strom tatsächlich ausfallen, haben wir nicht nur einen Gaskocher und jede Menge Konserven, sondern auch einen offenen Kamin, mit dem man Kochen und Heizen kann. Ich fühle mich deswegen survivalmäßig ein bisschen privilegiert… Ein alter Kumpel von mir war damals unglücklicherweise über Jahre hinweg arbeitslos und heizte seine Bude und sein Badewasser ausschliesslich und sehr erfolgreich mit Kerzen und einem Gasofen.

Wer mal richtig campen war, oder an einem mittealterlichen Lager teilgenommen hat, kann sich in etwa vorstellen wie es ist, ohne all die Annehmlichkeiten auszukommen, die wir als so selbstverständlich empfinden. Den meisten Menschen ist allerdings nicht einmal bewusst wie abhängig sie von dem höchst komplexen Versorgungsnetz sind, dass unsere Gesellschaft errichtet hat. Ich finde die Vorstellung interessant, was passiert, wenn dieses Netz einmal zusammenbricht.

Des öfteren hört man von Leuten den Satz “Ich könnte ohne Fernseher nicht leben…” und der Angstschweiss steht ihnen auf der Stirn. Wie man ohne maschinell produzierte und transportierte Nahrungsmittel, Telefon, Herd, Onlinebanking, Heizung, Auto leben kann ist eine Frage, die man sich besser nicht stellt, wenn man schon von einem Medium so abhängig ist. Sehr viele Menschen würden einfach verhungern, erfrieren, oder sich gegenseitig die Köppe einschlagen.

Im ernstzunehmenden Katastrophenfall, also wenn unsere gesamten Netzwerke für Tage ausfallen, würde dann der Staat schnell und hart durchgreifen und alles funkgesteuert militärisch unter Kontrolle bringen? Würden Gangs zunächst ekstatisch und dann selbst verzweifelt die Straßen unsicher machen? Und würden alle Mittelalterfreaks und Outdoorfreunde frohgemut und mit Schwertern bewaffnet kleine Gemeinschaften bilden und über dem offenen Feuer selbstgeangelten Fisch und erbeutete Ravioli brutzeln? Überhaupt hätten all die Leute einen Vorteil, die sich der Natur nicht völlig entfremdet haben, die ein Handerk wie Jäger, Gärtner, Koch oder Elektriker gelernt haben. Vielleicht würden ehemalige Topmodels noch ausgehungerter als sonst völlig hilflos durch die Straßen laufen und ihre Dienste für einen Sack Kartoffeln feilbieten…

In diesem Sinne, ein frohes Weihnachtsfest euch allen!

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“Wein – gebt mir Wein!”

Dienstag, Oktober 13th, 2009 | Author:

“Wein – gebt mir Wein!”

Das keucht im Film “Das letzte Einhorn” das Skelett welches den geheimen Gang bewacht und sich schließlich mit rotem Rebsaft bestechen lässt. Ich zitiere es hin und wieder gerne, selbst ein großer Weinfreund, was nicht immer gut ist, z.B. wenn einem das vergorene Traubenblut über die Tastatur läuft.

Meine Freundin Bleiläuschen, (die zur Zeit frischgebackene Katzenmutter ist und nur noch über Katzenklos und Kratzbäume redet ;-) ) hatte die großartige Idee ihre Weinkenntnisse durch die Arbeit in einem Weinhandel zu vertiefen. Ich fand diese Idee ebenso grandios und bewarb mich neben diversen Kassierjobs blind in einem Weingeschäft. Mein Stiefvater sagt bei sowas immer: “Ein Nein hat man, ein Ja kann man kriegen.” Die suchten tatsächlich jemanden, ich war zu einem Gespräch da und kann diese Woche anfangen.

So habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Ich kann mir das Sushi vorm Kamin leisten und hab den Wein direkt dazu – bzw. weiss bald vielleicht sogar welcher Wein am besten dazu passen würde…

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Do it yourself

Freitag, Oktober 02nd, 2009 | Author:

Ein geiles Schlüsselbrett kann über 1000 Euro kosten, und selbst die moderat gepreisten kosten in der Tat zwischen 50 und 100 Euro! Das hat mich ein bisschen von den Socken gehauen, also beschloss ich, selber eins zu machen und bin auf eine coole Seite mit vielen Ideen und Anregungen gestoßen.

Hier also für alle Bastler und Do-it-yourself Fans mit Designallüren ein kleiner Link:

stylespion

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Bachelor

Dienstag, September 29th, 2009 | Author:

Ein Blatt Papier

auf dem dann steht

dass man sich um sich selber dreht

und man (besonders toll)

den Fleißweg geht.

Und dann? Noch mehr Papier? Wohin solls gehn?

Wen interessierts? Es scheint auch jetzt

keinen Unterschied zu geben.

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Internet!

Montag, September 28th, 2009 | Author:

Ich habe wieder Internet! Richtiges, schnelles Internet! Toll. Vielleicht auch bald wieder mehr in diesem Blog…

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Vitamin B online

Sonntag, September 27th, 2009 | Author:

Ein Freund von mir, Oliver, ist wegen eines Verbrechens angeklagt worden das er nicht begangen hat. Eine fiese Geschichte, insbesondere weil es sich bei dem Kläger um ein Familienmitglied handelt welches aus der Verurteilung persönliche Vorteile ziehen würde (was nebenbei auch der Grund für diese hinterhältige Aktion ist).

Nach einigen Gutachten sollte wegen mangelnder Beweislage kein Verfahren stattfinden, doch der Kläger möchte das Verfahren erzwingen, und nun steht Aussage gegen Aussage. Der arme Oliver findet aufgrund des laufenden Gerichtsverfahrens natürlich keine vernünftige Lehrstelle, obwohl er ein kluger und engagierter Kopf ist, und hat nun einen 1-Euro-Job in der Landschaftspflege. Wenn er verurteilt werden sollte, um ein Exempel zu statuieren oder aus sonstigen Gründen, drohen ihm vier Jahre Knast.

Seine missliche Lage hat Oliver auch seinen Freunden aus dem Internet erzählt, mit denen er seit vielen Jahren Online Rollenspiele spielt. Einer seiner langjährigen Spielkameraden, mit dem ganze Nächte durchgezockt und im Chatroom verbracht hatte, konnte ihm etwas Trost spenden.

Dieser Spielkamerad ist nämlich Gefängnisdirektor, und obwohl er zwar keine Verurteilung verhindern könnte, versprach er Oliver im Falle des Falles dafür zu sorgen, dass er zu ihm ins Gefängnis käme und dann wenigstens auf Schutz und gute Behandlung vertrauen könnte…

Das nenn ich mal Licht im Dunkel. Das Onlinebeziehungen genauso eng und verlässlich sein können wie Offlinebeziehungen ist sowieso schon lange bewiesen, aber das find ich ein schönes Beispiel.

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Bad Hair Day

Dienstag, September 08th, 2009 | Author:

Ich bin ein ganz klein bisschen verzweifelt.

Zu versuchen eine Bestätigung über meinen Bachelorabschluss zu erhalten (den ich schon im Juni gemacht habe), ist in etwa so, wie geheime Dokumente vom FBI zu verlangen. Alle tun so als wüssten sie von nichts und als hätten sie nichts damit zu tun und wären schon gar nicht für irgendetwas verantwortlich, man wird sich bald um mich kümmern, punkt. Zusätzlich erschwert der ausländische Stützpunkt die Kommunikation.

Ohne Bachelorzeugnis kann ich mich nicht in den Masterstudiengang einschreiben, einschreiben kann ich mich sowieso nur an einem Zufallstermin bis Ende September, der mir per Bonausdruck mitgeteilt wird, den Bon kann ich natürlich erst holen wenn ich auch die nötigen Unterlagen zur Hand habe um den mir dann mitgeteilten Enschreibungstermin wahrzunehmen. Mich mit Stundenplänen, Literaturbestellungen, Vorbereitungen und sonstigen Details des Studiengangs auseinandersetzen kann ich auch nicht, weil ich ja nicht eingeschrieben bin. Die Vorlesungen beginnen in drei Wochen.

Das Internet und seine Datenbanken, Verträge, Domains etc. haben sich zu einer undurchdringlichen bürokratischen Firewall aufgebaut, durch die ich nicht mehr durchsteige. Bis zum Wochenende muss ich eine neue Internetseite gemacht haben, aber die Domain dafür ist bereits vergeben an jemand aus Obertupfing, der nicht mehr in Obertupfing wohnt und auch keine email-Adresse hat und vermutlich 70.000 Mark für die Domain haben will.

Am Wochenende muss ich auf einem mittelalterlichen Markt in Hintertupfing Leute bespaßen während um mich herum gerade nichts so richtig funktionieren will, und wenn jemand fragt ob ich eine Internetadresse habe sage ich: Ja, aber die gehört jemandem aus Obertupfing und deswegen kann ich sie nicht sagen. Für eine andere Internetadresse und überhaupt für irgendwas muss ich erst siebzehn Verträge ausfüllen und an mir unbekannte Personen schicken die dann Geld von meinem Konto abbuchen damit ich dann weinend vor doofen Datenbanken sitzen kann. Vorausgesetzt ich hätte Internet und müsste nicht bei Io auf der Arbeit sitzen wo man wie im Krankenhaus immer flaues Sprudelwasser in grünen Flaschen und ein Glas neben sich stehen hat.

Mein Zuhause ist meilenweit weg von meinen Freunden, bevölkert von Irren und Junkies, ein Elfenbeinturmzimmer in Mordor, der Maschinenlärm erinnert einen beständig daran. Selbst die Stille ist trügerisch und angsteinflössend. Zugegeben, das ist ein bisschen schwarzgemalt und möglicherweise kann ich mit dem bisschen Gewummer ab und zu und dem Rauch aus dem Flur umgehen lernen. Die Leute sind ja auch eigentlich ganz nett.

Mein Auto (das ja auch nicht mal meins ist) hat einen bösen Steinschlag in der Windschutzscheibe, aber Vollkaskoversichert bin ich glaube ich nicht. Überhaupt, da muss man sich wieder mit dem ganzen Versicherungszeug rumschlagen und mit Autoleuten, die sich immer vergeblich Mühe geben einem nicht das Gefühl zu geben man wäre ein kompletter Volltrottel der eben von nichts eine Ahnung hat.

Ich warte. Keine Ahnung was ich sonst tun soll. Zumindest sitzen meine Haare einigermaßen. Ein Bad Hair Day fehlt mir gerade noch.

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